Kontaktieren Sie uns. Telefon 0 90 81 / 8 61 72 | Fax 0 90 81 64 18
Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom) ist eine der häufigsten Krebserkrankungen bei Frauen weltweit. Die gute Nachricht: Mit regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen und präventiven Maßnahmen lässt sich diese Erkrankung oft verhindern. In diesem Beitrag erfahren Sie, was Gebärmutterhalskrebs ist, wie er entsteht und wie Sie sich schützen können.
Was ist Gebärmutterhalskrebs?
Krebs entsteht allgemein dann, wenn Zellen im Körper beginnen, sich unkontrolliert zu vermehren und ihre gewöhnlichen Funktionen verlieren. Diese unkontrollierte Zellteilung wird oft durch genetische Veränderungen in den Zellen ausgelöst, die durch äußere Faktoren wie Viren, Umweltgifte oder eine geschwächte Immunabwehr begünstigt werden können.
Bei Gebärmutterhalskrebs sind genetischen Veränderungen der Zellen fast immer auf eine Infektion mit dem Humanen Papillomavirus (HPV) zurückzuführen. Das Virus kann Gewebeveränderungen auf der Oberfläche des Gebärmutterhalses verursachen. Solche ersten Veränderungen sind oft harmlos und der Körper bekämpft die Infektion von selbst. Es können jedoch auch dauerhafte Zellveränderungen entstehen, aus denen sich manchmal Krebsvorstufen und letztlich bösartige Tumoren entwickeln können. Bis aus ersten Gewebeveränderungen Gebärmutterhalskrebs entsteht, vergehen also häufig Jahre bis Jahrzehnte – weshalb die Früherkennung so wichtig ist.
Ursache: HPV-Infektion
Schätzungsweise 85 bis über 90 Prozent aller sexuell aktiven Menschen infizieren sich im Laufe ihres Lebens mindestens einmal mit HP- Viren – wie oben beschrieben bekämpft der Körper in den meisten Fällen die Infektion folgenlos.
Der Humanen Papillomavirus wird über direkten Kontakt von Mensch zu Mensch übertragen und dringt über Mikroverletzungen der Haut bzw. Schleimhaut in den Körper ein. Der häufigste Übertragungsweg von HPV ist ungeschützter Geschlechtsverkehr (egal ob Vaginal-, Anal- oder Oralsex).Anhand des Übertragungsweges lässt sich auch gut erkennen, warum auch männlichen Jugendlichen empfohlen wird, sich gegen HPV zu impfen. Sind sie selbst mit HPV infiziert, können sie die Viren an Mädchen/Frauen beim Geschlechtsverkehr weitergeben.
Übrigens: HP-Viren sind nicht nur für Gebärmutterhals- und Scheidenkrebs bei Frauen verantwortlich! Auch Peniskrebs bei Männern lässt sich in etwa der Hälfte aller Fälle ebenfalls auf HPV zurückführen. Bei Rachenkrebs zählt HPV neben Rauchen und Alkohol inzwischen zu den Hauptursachen – hier sind überwiegend Männer betroffen. Auch Genitalwarzen oder Analkrebs können sowohl bei Frauen als auch bei Männern durch eine Infektion mit HPV entstehen.
Welche Symptome zeigen sich?
In frühen Stadien verursacht Gebärmutterhalskrebs meist keine sicht- oder spürbaren Beschwerden. Deshalb sind regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen unverzichtbar. In bereits fortgeschrittenen Stadien können folgende Symptome auftreten:
- Ungewöhnliche Blutungen, z. B. nach dem Geschlechtsverkehr oder zwischen den Regelblutungen
- Ungewöhnlich lange Monatsblutungen
- Schmerzen im Beckenbereich
- Veränderungen des Vaginalausflusses (ungewöhnlicher Geruch oder Farbe)
Wenn Sie solche Anzeichen bemerken, suchen Sie bitte umgehend Ihre Frauenärztin oder Ihren Frauenarzt auf.
Vorsorge & Früherkennung sind essenziell
Dank moderner Medizin ist Gebärmutterhalskrebs eine der am besten vermeidbaren Krebserkrankungen. Sie selbst können aktiv dazu beitragen, sich vor Gebärmutterhalskrebs zu schützen:
Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen
Frauen ab 20 Jahren haben Anspruch auf einen jährlichen Pap-Abstrich. Dieser wird meist standardgemäß beim gynäkologischen Kontrolltermin abgenommen. Diese Untersuchung erkennt Zellveränderungen und Krebsvorstufen am Gebärmutterhals frühzeitig und ermöglicht rechtzeitige Behandlungen.
HPV-Impfung in jungen Jahren
Die HPV-Impfung schützt vor den häufigsten Virenstämmen, die Gebärmutterhalskrebs auslösen. Die STIKO empfiehlt, sich im Alter zwischen 9 und 14 Jahren – also vor dem ersten sexuellen Kontakt – impfen zu lassen. Auch Jungen sollten sich impfen lassen. Sie geben dann die HP-Viren nicht mehr weiter und schützen sich selbst vor Krebserkrankungen, deren Auslöser das Virus ist. Bevor Mädchen oder Jungen volljährig werden, sollten versäumte Impfungen gegen HPV nachgeholt werden.
Gesunder Lebensstil
Ein allgemein gesunder Lebensstil stärkt das Immunsystem und kann das Risiko an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken, senken. Rauchen ist zudem ein zusätzlicher Risikofaktor. Erste Hinweise deuten darauf hin, dass eine vitaminreiche Ernährung (Vitamin C, E und A) mit viel Gemüse und Zitrusfrüchten ebenfalls einen schützenden Effekt haben könnten. Die Forschung befindet sich jedoch noch am Anfang.
Häufig gestellte Fragen
Der PAP-Abstrich (auch Papanicolaou-Test genannt) ist eine diagnostische Methode zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs und seinen Vorstufen. Dabei handelt es sich um eine zytologische Untersuchung von Zellen, die vom Gebärmutterhals (Zervix) und dem Muttermund entnommen und mikroskopisch untersucht werden. Der Pap-Abstrich hat maßgeblich dazu beigetragen, die Sterblichkeit durch Gebärmutterhalskrebs zu senken. In Deutschland wird Frauen ab einem Alter von 20 Jahren jährlich ein Pap-Abstrich im Rahmen des Krebsfrüherkennungsprogramms angeboten.
Die HPV-Impfung ist ein wichtiger Schritt in der Prävention von Gebärmutterhalskrebs, da sie gegen die häufigsten Hochrisiko-Typen des humanen Papillomavirus (HPV) schützt, die für etwa 90 % der Fälle verantwortlich sind. Dennoch bietet die Impfung keinen vollständigen Schutz. Erstens schützt sie nicht vor allen HPV-Typen, die Gebärmutterhalskrebs auslösen können. Zweitens ist sie am effektivsten, wenn sie vor dem ersten Sexualkontakt verabreicht wird, da sie bereits bestehende Infektionen nicht heilt. Deshalb bleibt die regelmäßige Vorsorgeuntersuchung, wie der PAP-Abstrich oder der HPV-Test, unverzichtbar.
Die Behandlung von Gebärmutterhalskrebs hängt von verschiedenen Faktoren ab: Vom Stadium der Erkrankung (Größe und Ausbreitung des Tumors), dem allgemeinen Gesundheitszustand der Patientin, dem Alter aber auch individuellen Faktoren wie z.B. ob ein Kinderwunsch besteht. Der Behandlungsplan ist deshalb sehr individuell und wird immer in enger Abstimmung mit Fachärzten abgestimmt.
Bei Vorstufen (Dysplasien) oder in frühen Stadien wird meist das veränderte Gewebe des Gebärmutterhalses operativ entfernt. Ist der Tumor schon weiter fortgeschritten, wird häufig auf die Bestrahlungstherapie in Kombination mit einer Chemotherapie zurückgegriffen.
Ausführliche Informationen dazu finden Sie auf der Website des Deutschen Krebsforschungszentrums: www.krebsgsellschaft.de